Görlitzer Jerusalem – Evangelische Kulturstiftung Görlitz

Seit über 500 Jahren hat das Heilige Grab in Görlitz regen Zulauf als Pilger- und Andachtsstätte. Seine Entstehung geht auf einen Bußgang des Görlitzer Kaufmannssohnes Georg Emmerich im Jahr 1465 nach Jerusalem zurück. Nach seiner Rückkehr reifte in ihm der Entschluss, ein unvergängliches Zeichen seiner Rechtgläubigkeit zu setzen. Mit der Stiftung von Grabeskapelle und Salbhaus bekräftigte eine stolze und selbstbewusste Patrizierfamilie ihren Machtanspruch in der Görlitzer Stadtelite und schuf damit eine der heute besterhaltenen Kopien der hochmittelalterlichen Begräbnisstätte in Jerusalem. Die Grabkapelle wurde 1504 vollendet. Sie war seinerzeit das einzige Beispiel für eine landschaftlich eingebundene Architektur im gesamten deutschsprachigen Raum. Auch heute noch prägt der symbolische Landschaftsgarten das Stadtbild und lädt zu einer Erkundung ein.

Zu den Stiftungsgütern der Ev. Kulturstiftung, die 1996 gegründet wurde, gehören auch die Nikolaikirche, die heute ein Erinnerungsort an die Gefallenden des Ersten Weltkrieges ist, sowie der Nikolaifriedhof mit mehr als 600 eindrucksvollen Epitaphien, 18 Grufthäusern und dem Grab von Jakob Böhme.